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DAS PRINZIP DES FORTSCHREITENS

  • Beitrags-Kategorie:Yoga

In unserer Gesellschaft hat sich eine Mentalität des Wettbewerbs kultiviert die dazu führt, dass die Menschen ständig unter dem Druck stehen, immer mehr leisten zu müssen und besser als andere zu sein.

Unterbewusst führt das zu großem Stress. Mittlerweile hat sich diese Leistungs-Kultur in alle Bereiche unseres Lebens ausgedehnt. Wir müssen immer gut aussehen, schlank, sportlich, fit und jederzeit leistungsfähig sein. Die sozialen Medien fordern uns außerdem dazu auf, nach außen ein nicht reales, trügerisches Bild zu zeigen. Es scheint, dass alle Menschen ständig auf Reisen und immer glücklich und erfolgreich sind. Schwächen werden nicht mehr gezeigt. Der Druck steigt enorm und viele Menschen zerbrechen daran.

Selbst im Yoga biegt sich mancher wie ein Akrobat in Positionen, die dann zu Verletzungen führen. Sie orientieren sich an den anderen anstatt an sich selbst. Jedoch ist Yoga in Wirklichkeit nicht leistungsorientiert, sondern Yoga holt die Menschen dort ab, wo sie sich gerade befinden. Jeder Mensch kann Yoga praktizieren. Es kommt nicht auf die Fitness oder die Beweglichkeit an. Yoga ist ein innerer Prozess, der eine Verbindung zum Selbst herstellt. Wenn wir verbunden sind, spüren wir, was gut für uns ist und praktizieren gemäß unseren Möglichkeiten. Das ist der einzig richtige Weg. Im Yoga sprechen wir von „Vinyasa-Krama“ – das Prinzip des Fortschreitens.

Yogakurse Friedenau | SamYoga Berlin

ZUM BEGRIFF

krama = Schritt
nyasa = platzieren
vi = in besonderer Weise
vinyasa krama = einen Schritt in besonderer Weise platzieren; einen Schritt so platzieren, dass er in die richtige Richtung geht und von angemessener Größe ist!

Bereits in der „Bhagavadgita“ (der Gesang Gottes) wird das Prinzip des Fortschreitens verdeutlicht. Kṛiṣhṇa (Inkarnation des Gottes Vishnu) führt Arjuna (Heldengestalt aus dem Epos „Mahabharata“ und Gesprächspartner Krishnas in der „Bhagavadgita“) entsprechend seines Entwicklungsstadiums schrittweise zur Erkenntnis. Kṛiṣhṇa nutzt das didaktische Konzept von Vinyasa Krama, einer Lehrmethode, die die Schüler gemäß ihrer körperlichen und geistigen Verfassung in die Praxis einführt und sie Schritt für Schritt zum gewünschten Ziel führt.

Zunächst ist es die Aufgabe der Lehrperson, den körperlichen und gesundheitlichen Zustand des Schülers kennenzulernen und ihn dann entsprechend seiner Konstitution sicher anzuleiten. Der Lehrende baut den Schüler stufenweise, durch sinnvoll ausgewählte Übungen auf, damit er am Ende eine neue oder unbekannte Haltung (Asana) sicher ausführen kann. So wird der Schüler sanft und sicher in neue Techniken eingeführt.

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Eure Andrea